Ob im neuen Eifgen-Stadion mit Kunstrasen alle Leichtathletik-Anlagen in dem gewünschten Umfang realisiert werden, scheint noch offen. Die Stadtverwaltung pokert - sie plant zwei Realisierungsstufen und hofft, dass in der zweiten Stufen die gewünschte Zahl der Anlagen umgesetzt werden kann. Das aber setzt voraus, dass die Ausschreibung so günstig wird, dass dabei Geld übrig bleibt.
Das neue (wie auch alte) Eifgen-Stadion wird ebenfalls von Schulen intensiv genutzt. Hier hauptsächlich vom Gymnasium, wo es den Leistungskurs Sport gibt. Der wiederum erfordert leichtathletische Anlagen. Da geht es nicht um eine Weitsprunggrube oder einen Kugelstoßring. Gerade für die parallele Nutzung des neuen Kunstrasen-Stadions werden mehrere Anlagen benötigt. Nur: Die kosten viel mehr Geld. Was, und das ist bekannt, Wermelskirchen nicht hat.
Der Beigeordnete Thomas Marner sprach jetzt im Sportausschuss von sehr konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten - Vereinen und Schulen. In der ersten Realisierungsstufe der Ausschreibung für den Kunstrasen würden alle Sportarten berücksichtigt, aber die Anlagen nicht in der gewünschten Zahl gleich gebaut. Die Fläche dafür sei zwar eingeplant, aber die Umsetzung erfolge frühestens in der zweiten Stufe.
Ziel der Verwaltung ist, dass im Herbst 2018 die Planung und Ausschreibung soweit abgeschlossen ist, dass die Vergabe kurz nach Weihnachten erfolgt. "Ich erhoffe mir, dass wir damit ein Vierteljahr früher mit ersten Projekten auf den Markt kommen. Meine Erfahrung ist, dass die Firmen quasi darum buhlen, erste sichere Aufträge fürs Jahr zu bekommen." Und dabei setzt Marner darauf, zehn Prozent Rabatt zu bekommen. Mit diesem eingesparten Geld solle quasi als Nachtrag die Stufe 2 umgesetzt werden - also die volle Ausstattung mit gewünschten Anlagen.
Das Baufenster ist sehr knapp gewählt. Start etwa im Frühjahr 2019, Fertigstellung im August. "Wir starten nicht 2018, weil dann die Baustelle sicher einige Monate im Winter stillliegen würde." Wie abhängig der Kunstrasenbau sei, habe man jetzt in Dabringhausen gesehen. Harald Drescher (Tiefbauamt): Wir haben gerade noch die Laufbahn gießen können. Der Sommer war einfach zu feucht. 2018 brauchen wir zur Abstimmung und zur Ausschreibung. Deshalb planen und bauen wir im Eifgen in Stufen." Dieser Sportplatz-Bau, das haben wir erlebt, ist einfach zu komplex."
Damit wird das Eifgen-Stadion wenigstens sechs Monate für jegliche sportliche Betätigung in 2019 nicht mehr nutzbar sein. "Die Fußballer müssen auf jeden Fall auf den oberen Aschenplatz ausweichen", so Marner. Auch über die Mitnutzung der anderen Sportplätze müsse gesprochen werden. Denn deren Umbau wird nicht vor Abschluss der Arbeiten im Eifgen begonnen, hieß es im Fachausschuss. Gestern trafen sich schon mal Vertreter der Stadt und von TuRa Pohlhausen zur Platzbesichtigung. In Pohlhausen möchte der Verein, unterstützt durch eine Einmal-Zahlung der Stadt, den Platz durch "Grüne Asche" verbessern. Das Gespräch diente der Vorbereitung für den Vertragsentwurf.
Oliver Platt (Büfo) mahnte, zeitnah einen Terminplanung für die nächsten Arbeitsschritte rund um den Gesamt-Sportplatzbau aufzustellen. "Die Vereine brauchen Ausgleichsflächen. Das aber können sie nur regeln, wenn sie wissen, wie und wann etwas durch die Stadtverwaltung geplant ist." Marner sagte dies zu.